Konzertberichte

Beyond The Black bezaubern mit neuen Songs und dynamischer Performance

Am Abend des 17.04.2024 haben sich Metal-Fans aus nah und fern im Schlachthof Wiesbaden versammelt, um Beyond The Black im Rahmen ihrer “Dancing In The Dark”-Tour live zu erleben. Auf ihrer großen Europatour wurde die Symphonic Metal-Band von der spanischen Alternative-Metal-Band Ankor begleitet, die an diesem Tag etwas Besonderes feiern durften.

Die Band aus Barcelona eröffnete den Abend mit einer Energie, die das Publikum sofort mitriss. Ankor sind nach ihrem Konzert im Kesselhaus im November 2023 (wir berichteten hier) zum zweiten Mal in Wiesbaden und haben einige Fans mitgebracht. Besonders die charismatische Sängerin Jessie Williams, die sowohl mit klarem Gesang als auch mit Growling und Sprechgesang überzeugte, zog die Aufmerksamkeit auf sich. Zusammen mit den schrammenden Riffs der beiden Gitarristen Fito Martínez Barruz und David Romeu sorgten sie für eine schwungvolle Show. Den Fokus teilte sich Jessie stets mit dem quirligen Fito, der an diesem Abend Geburtstag hatte. Zur Feier des Tages gratulierten Band und Publikum mit einem spontanen “Happy Birthday”, bevor die Frontfrau “back to the Show” ausrief. Ankor kommen mit ihrer lebendigen Performance in Wiesbaden an. Ständig werden die Vier lautstark unterstützt und gegen Ende unter Zugabe-Rufe wieder auf die Bühne geordert. Eleni Nota an den Drums bekam schließlich auch ihren Solo-Moment, als sie zu sanften Synthesizerklängen kraftvoll ihr Schlagzeug bearbeitete. Nach 45 Minuten und ordentlich viel Beifall wurde das Podium für den Headliner freigegeben.

Ein großer schwarzer Vorhang verhüllte die Bühne, während der ersten Töne von “Dancing in the Dark” erklangen. Zu ihrem rhythmischen Paukenschlag mischt sich die Stimme von Jennifer Haben. Alles schien sich hinter dem Vorhang abzuspielen, als die Sängerin jedoch vom Mischpult im hinteren Teil des fast ausverkauften Schlachthofs quer durch das teils überraschte Publikum marschierte. Schließlich öffnete sich die Bühne, auf welcher sich der Rest der Band positionierte. Hits wie “Songs of Love and Death” und “Hallelujah” standen ganz vorne auf der Setlist von Beyond The Black und holten die Fans gleich zu Beginn an ab. Neben dem Opener reihten sich mit “Not in Our Name” und “Reincarnation” neue Werke aus dem aktuellen Album in das dynamische Potpourri, das nach “Heart of the Hurricane” zur ruhigeren Phase überleitete. Neben dem Mischpult, von wo die Frontfrau gestartet war und sich erneut quer durch die glücklichen Fans hin begab, stand ein kleines Podest mit einem Piano, auf dem sie die neuen Balladen “Awake” und “I Remember Dying” zelebrierte. “Human / Out of the Ashes” komplettierte die akkustische Einlage, hierbei unterstützt vom Gitarristen und Sänger Chris Hermsdörfer.

Der Fokus lag stets auf der ausdrucksstarken Saarländerin, die sich bei der gesamten Crew sowie der Vorband bedankte und ihre Freude darüber zum Ausdruck brachte, nach langer, intensiver Planung endlich wieder auf Tour zu sein. Diese Begeisterung war während des gesamten Konzerts bei der kompletten Band spürbar. Zurück vom kleinen Podium zeigte sich Jennifer bei “Is Anybody Out There?” ihren Fans im neuen Outfit: “Wiesbaden, ihr wisst, was zu tun ist?” Ja, sie wissen es und sie tun es! Vor ausgelassener Feierlaune bebte förmlich der Schlachthof Wiesbaden zu “When Angels Fall” oder auch “Shine and Shade”. “Lost in Forever” ließ es vor der Zugabe nicht weniger krachen. Das Finale legte mit “Free me” los, wozu die Sängerin mit großen Engelsflügeln die Bühne betrat. Das Publikum, das an ganzen Abend enthusiastisch mitsang und tanzte, zeigte sich unermüdlich. Nach einer rund zweistündigen Show beendete “In the Shadows” in tollen Konzertabend. Mit einem zufriedenen Gefühl und teilweise ausgepowert verließen die Zuschauer den Schlachthof, während Beyond The Black bewies, dass sie zu Recht zu den Spitzenreitern der Symphonic Metal-Szene gehören.