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“Wir rasten aus und drehen frei”: Von Kriegern und Maiden, die Saarbrücken rocken

Was lange währt, wird richtig gut. Nach pandemiebedingter Verschiebung hat am 21.04.2023 das Konzert von Feuerschwanz in der Garage Saarbrücken stattgefunden. Schon vor 18 Uhr ziert eine lange, schwarze Menschenschlange die Straße vor dem Eingang der Venue. Dort warten die Fans geduldig und offensichtlich gut gelaunt, um neben dem Headliner WarKings sowie Angus McSix zu sehen. Die vorderen Plätze sind begehrt, da die angekündigten Bands bekanntlich etwas für Ohr und Auge zu bieten haben. So ist die komplett ausverkaufte Halle ruckzuck voll.

Pünktlich um 19 Uhr betreten Angus McSix – ehemals Angus McFive, was für manchen schon verwirrend sein kann, wie der Frontmann zugibt – unter kräftigem Beifall das Rampenlicht. Eng ist es dort für die Akteure. Denn die Aufbauten für die beiden Nachfolger gestalten sich sperrig und lassen dem Quartett wenig Bewegungsraum zu. “Master Of The Universe” eröffnet den Abend. Ex-Gloryhammer Sänger Thomas Winkler wirbelt in heroischem Gewand als Starlord Angus McSix umher. Flankiert wird er einerseits von Skeletor Sebastian Levermann am Bass und andererseits von der stets lächelnden Gitarristin mit voluminösem Lockenkopf alias Queen of the Lazer-Amazons of Caledonia. In Adonis ähnlicher Gestalt hämmert der Berserker from the North im Hintergrund auf den Drums. Die heldenhaften Metalhymnen wie “Sixcalibur” und “Starlord of the Sixtus Stellar System” feuern auch dank der starken Bühnenperformance die Stimmung an. Nahezu jeder möchte das Spektakel mitansehen, so dass es vor den Artisten kuschlig im Publikum wird. Wer hat uns schon gesehen, fragt Winkler etwas ironisch. Denn es ist erst der dritte Auftritt der frischgebackenen Band insgesamt, der schon nach fünf Songs leider früh endet.

In der Garage Saarbrücken geben sich heute Helden und Krieger die Klinke oder besser gesagt die Klinge in die Hand. So entern unter Jubel zunächst der Tribun, der Spartaner, der Wikinger und der Kreuzritter die Bühne, erfreuen sich dabei großer Beliebtheit. Die WarKings küpfen konzeptuell und musikalisch nahtlos an die Vorgänger an. Auch das Publikum macht bei Songs wie “Maximus” oder “Fight” lautstark dort weiter, wo es aufgehört hat. In der Garage wird es zunehmend heißer: Nicht nur weil vorne gerade der “God of Fire” zu “Hephaistos” gastiert, ebenso durch das motivierte Publikum, das mitspringt, -tanzt und weitgehend mit Leib und Seele dabei ist. Die weibliche Ergänzung in Form von “Morgana Le Fay” greift schließlich mit ihrem teils gutturalen Gesang ins Geschehen ein. Dazu durchspülen chorale Gesänge den Gehörgang, Band und Fans zelebrieren “Sparta”. Dann heißt es “Mille gracias, Saarbrücken” und mit dem Song “Gladiator” verlassen die nun Fünf unter lautem Applaus das Rampenlicht.

Das bunt gemischte Publikum macht sich bereit für die nächsten Helden und Maiden. Alt wie jung vertreiben sich mit “Helga”-Rufen die Zwischenzeit, während die freundliche Security am Grabeneingang einige Kinder aus der Poleposition zusehen lässt. Dann wird es dunkel und zwei “Mietzen” schwenken zum Einzug das Feuerschwanz-Banner, während die Band unter den Klängen von “Memento Mori” Stellung bezieht. Feuersäulen schießen empor und sofort unterstützt die große Fanschar mit Gesang die Band im Refrain. “Wir rasten aus und drehen frei” wird zum Credo der Nacht in der Garage Saarbrücken. Das Nachholkonzert hat es in sich, denn nicht nur das Album “Memento Mori” sondern auch die neue Scheibe wird mit “Bastard von Asgard” ausgiebig gefeiert. Dazwischen gesellen sich gefeierte Coversongs wie “Dragostea Din Tei” von O-Zone, “Ding” von Seed oder die Manowar Metal-Hymne “Warriors Of The World” aus dem Album “Todsünden”. Publikumsspiele von den beiden Frontmännern Hauptmann und Hodi nehmen die Feierlustigen natürlich gerne an. Auch die Handlung zu “Schubsetanz” bedarf keinerlei Erklärungen, was in Form eines großen Moshpits gekonnt umgesetzt wird. Johanna von der Vögelweide steht hin und wieder mit ihrem Geigenspiel im Spotlight, wobei Hans der Aufrechte an der Gitarre, Schlagzeuger Rollo H. Schönhaar oder Bassist Jarne Hodinsson im Hintergrund agieren. Nicht nur zum “Elften Gebot”, dem dann die Zugabe folgt, rockt man hier ein gelungenes “Metfest” ab, das mit “Die Hörner hoch” einen gebührenden Abschluss findet.

Wir schließen uns den Worten der Band an: “Die Götter waren mit uns letzte Nacht und haben mit Wohlwollen auf unser Metgefecht geblickt! Es war gigantisch! Vielen Dank für euren Einsatz an der Party Front! Wir werden uns wieder sehen!” (Quelle: Facebook, 22.04.2023)