Mannheim: Premiere für Black Castle Festival 2018 auf dem Maimarktgelände
Ein neues Festival-Highlight in der Rhein-Neckar-Region ist geboren. Denn am 31.08. und 01.09.2018 hat Moki Events erstmals auf dem Maimarktgelände in Mannheim die schwarze Szene zum Tanze geladen. Bei der Premiere des Black Castle Festivals gab es für die Gothic- und Mittelalterfans nicht nur viel zu hören sondern auch einiges zu sehen. An den beiden Tagen konnten sich die Fans sowohl vor der Bühne in der Maimarkthalle als auch auf Mittelaltermarkt im Außenbereich verweilen.
Nach der Begrüßung durch Dr. Mathias Rauch eröffnen Dynastie vor recht überschaubarer Zuschauerzahl. Höchst wahrscheinlich ist Freitag 14 Uhr dann doch zu früh und viele Fans müssen noch arbeiten, bevor sie ins dunkel-düstere Wochenende eintauchen können. Ebenso verhält es sich bei Mystigma. Es ist wirklich schade für Bands wie Oxic Inc., die mit ansprechender Musik so nur verhältnismäßig wenig neue Fans erreichen. Mit neuem Sänger und etwas mehr Zuschauer bzw. -hörer treiben nun Model Kaos ihre kräftigen Beats durch die Halle. Draußen kann man sich unterdessen an den beiden Imbissbuden stärken oder wahlweise in der anbrechenden Dämmerung über den Mittelaltermarkt schlendern, derweil Nox Interna mit toller Bühnenshow und abwechslungsreichem Gothicrock begeistert – eine ausdrucksstarke Formation, die ihr Genre voll sowie gut bedient. Spektakulär geht es dann auch mit Ost+Front weiter. Gesichtsmasken, Blut, Zombies – der bizarre Aufritt gepaart mit brachialen Riffs locken an diesem Tag die meisten Festivalbesucher an. Mit Recht! Die Band versteht es, ordentlich Stimmung in die Halle zu bringen. In der Umbaupause brennt unter freiem Himmel zur Freude vieler Besucher eine sehenswerte Feuershow ab. Nachdem die heiße Feuerkünstlerin ihren gebührenden Applaus bekommen hat, feiert Schwarzer Engel in der Halle weiter. Der letzte Ton des ersten Tags gehört Stahlmann. Mart und seine Mannen bescheren dem Black Castle ein gewaltig rockendes Ende, das die Feuertaufe des Events gebührend abschließt.
Den zweiten Black-Castle-Tag eröffnen Schlagwetter, die mit ansteckend guter Laune loslegen – ein Indiz für das gesamte Festival. Daran schließen The Pussybats an. Die Band bringt eine gute Portion musikalischen Druck mit sich, die dort anschließt, wo der Vorgänger aufgehört hat. Als erster Elektro-Act des Tages lässt dann das Leipziger Duo von Intent:Outtake, bei denen schon die zahlreich erschienen Fans das Tanzbein schwingen. Eigensinn-ig geht es weiter, aber hierbei kann leider selbst „Holla, die Waldfee“ nur wenige mitreißen. Trotz krankheitsbedingt angeschlagener Stimme spielen Vodooma danach ein volles Brett. Der Rocksound steckt an, was wieder Bewegung in die Menge bringt und von Schattenmann im Anschluss weiter fortgesetzt wird. Die vier Jungs haben eine große Fanschar im Schlepptau, die mit der Band gut abfeiern. In gewohnter Feierlaune präsentieren sich Heimataerde mit ihrer blutigen Rittershow. Sowohl der Medieval-Electro-Sound der Templer als auch der leicht morbide Charme des Auftritts lassen die dunklen Herzen vor Ort höher schlagen. Zu Still Patient? ertönen erneut harte Elektrobeats und laden in den warmen Abendstunden zum Tanzen ein. Einen mehr als würdigen Abschluss legen Lord of the Lost aufs Parkett. Die Band um Chris Harms ist dieser Tage überzeugender denn wie schon lange nicht mehr. Mit neuem Album im Gepäck sorgt die Band zusammen mit ihren Fans für einen gepflegten Abriss, so dass alle zufrieden und glücklich in die Nacht entlassen werden können.
Als Fazit kann man dem ersten Black Castle Festival eine gelungene Premiere bestätigen, auch wenn es etwas mehr Publikum hätte sein dürfen. Wir freuen uns auf 2019, wenn Vlad in Tears, Suicide Commando, Crematory und viele andere den Maimarkt zum Beben bringen werden.